Wenn Feedback plötzlich mehr ist als nur ein Satz

Gedanken nach meiner Abschlussarbeit

28.05.2025

Es ist soweit.
Die Abschlussarbeit ist fertig zum Abgeben.

„Welche Kommunikationsstrategien gibt es, um die Resilienz in Unternehmen zu fördern?“


Was für ein Satz. Was für ein Thema.
Monatelang habe ich mich damit beschäftigt, wie Unternehmen über Kommunikation stärker werden, wie Teams durch klare Worte und ehrliche Gespräche zusammenwachsen und wie wichtig es ist, nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen zu teilen.

Und jetzt? Jetzt sitze ich hier — mit einem Haufen Gedanken, die ich so nicht erwartet hatte.

Weil die Arbeit zwar fertig ist, aber da plötzlich ein Thema hochkam, das viel persönlicher war als jede Theorie und jede Quelle. Feedback.

 

Was ich eigentlich sagen will

Ich könnte hier über Kommunikationsmodelle schreiben, über Resilienzfaktoren und Change-Prozesse. Aber das mach ich heute nicht.
Denn das, was mich wirklich berührt hat in den letzten Wochen, war etwas ganz anderes:
die Menschen, die ich durch dieses Studium kennengelernt habe.

Und vor allem: was sie mir gesagt haben. Über mich.

 

Am Ende unserer gemeinsamen Zeit haben wir uns Feedback gegeben. So richtig. Nicht dieses „War schön mit dir“ oder „Viel Erfolg für die Zukunft“. Sondern ehrlich. Persönlich. Direkt. Offen.
Und es war genau der richtige Zeitpunkt. Der richtige Ort. Mit den richtigen Menschen.

 

Wie sich das anfühlt

Ich hab in diesem Moment gemerkt, dass ich es manchmal selbst vergesse:
wie sehr wir alle danach lechzen, gesehen zu werden. Nicht für unsere Leistung, nicht für den Jobtitel. Sondern für das, was wir sind, wie wir wirken und wie wir Räume füllen.

 

Die Rückmeldungen waren vielfältig:
Du bist direkt, offen, Herz am richtigen Fleck, wandlungsfähig.
Humorvoll, sehr offen, manchmal provokant, aber das bereichert. Du kannst einen ganzen Raum einnehmen.
Leidenschaftlich, energiegeladen, du entwickelst dich immer weiter und nimmst kein Blatt vor den Mund.
Mit dir kann man Spaß haben, ernst sein und man selbst sein.

 

Das zu hören, war krass. Nicht, weil alles nur schön war. Sondern, weil es ehrlich war. Und weil ich gespürt habe: So nehmen sie dich wirklich wahr.

 

Warum ich das mit euch teile

Weil genau das der Kern von Kommunikation ist.
Nicht nur reden. Nicht nur informieren. Sondern wirklich miteinander sein.

Wir alle erzählen viel. Über das, was wir tun. Über Zahlen, Pläne, Projekte.

Aber viel zu selten sprechen wir darüber, wie wir uns wirklich wahrnehmen.

Wie wir wirken. Was bleibt, wenn man uns den Jobtitel wegnimmt.

 

Diese Rückmeldungen haben mich berührt. Sie haben mich stolz gemacht, mich nachdenklich gemacht, mich auch ein bisschen entwaffnet.
Und sie haben mir gezeigt:
Feedback ist nicht nur ein Instrument für Meetings oder Jahresgespräche. Feedback ist ein Geschenk.

 

Drei Tipps:

(weil ich es doch nicht lassen kann das Business mit einzubringen)

1️⃣ Frag nach Feedback.
Nicht nur, wenn du sicher bist, dass es positiv ausfällt. Frag vor allem dann, wenn du Mut hast. Es zeigt dir, wie du wirklich auf Menschen wirkst.

2️⃣ Gib Feedback. Echt. Sofort.
Nicht irgendwann. Nicht irgendwann mal. Sag’s, wenn dich jemand inspiriert, wenn jemand dich zum Lachen bringt oder wenn dich etwas stört. Klar, direkt, ehrlich. Aber immer mit Herz.

3️⃣ Schaffe Räume dafür.
Ob im Team, im Freundeskreis, in der Familie. Es tut uns allen gut, wenn wir wissen, wie wir gesehen werden. Und es verbindet uns. Mehr als jede Strategie.

 

Mein persönlicher Abschluss

Die Abschlussarbeit ist geschrieben. Die Präsentation kommt. Aber das, was bleibt, sind die Menschen. Ihre Worte. Die ehrliche Wertschätzung.
Das ist das, worum es mir wirklich geht.
Darum habe ich Wirtschaftspsychologie gewählt. Darum beschäftige ich mich mit Kommunikation. Weil ich glaube, dass wir uns und die Welt ein bisschen besser machen können, wenn wir wieder mehr wirklich miteinander reden.

Nicht nur reden — sondern fühlen, hören, verstehen, spiegeln.

Danke an meine Truppe. Danke für euer ehrliches Feedback.
Danke, dass ihr mir gezeigt habt, dass genau da Resilienz anfängt: bei ehrlicher Kommunikation.

 

Wenn du bis hierhin gelesen hast:
Was würdest du eigentlich sagen, wenn du heute jemandem Feedback geben müsstest? Mach’s. Jetzt.

 

Kommunikation? Können wir. Machen wir. - 
Können wir nicht!

Warum Unternehmen in Change-Prozessen an ihrer eigenen Ignoranz scheitern

13.05.2025

Kommunikation — das große, unsichtbare Etwas in Change-Prozessen. Alle reden darüber, keiner macht’s richtig. Warum? Weil jeder glaubt, es längst zu können. „Wir sind doch Profis.“ „Wir haben doch gesagt, was Sache ist.“ „Die Leute sollen sich mal nicht so anstellen.“

Und wenn’s kracht? Tja, dann war halt der Empfänger zu blöd.

Mal ehrlich: das ist kein Kommunikationsproblem, das ist Arroganz.

Kommunikation ist nicht das, was ich sage. Es ist das, was beim anderen ankommt. Und genau da versagen Führungskräfte, Teams und Organisationen immer wieder — und wundern sich dann, warum ihre Change-Prozesse zäh laufen wie Kaugummi im Hochsommer.

 

Kommunikation ist KEIN Smalltalk und auch kein nettes „Wie geht’s?“

Die meisten verwechseln Kommunikation mit Floskelpflege. Bitte, Danke, Smalltalk und der obligatorische „alles gut bei Dir?“ – worauf eh keiner ehrlich antwortet. Das hat nichts mit echter, klarer, zielführender Kommunikation zu tun.

 

Echte Kommunikation klärt, verbindet, stellt sicher, erklärt, nimmt mit, fordert ein, gibt Orientierung.

Und wenn sie das nicht tut, wird aus jedem Change-Prozess ein Glücksspiel.

 

Drei Beispiele, wie Kommunikation im Change-Prozess funktioniert:

  1. Die Geschäftsleitung sagt offen: „Das wird unbequem. Wir wissen, dass das für euch Unsicherheiten bringt. Aber wir begleiten euch da durch und reden über jeden Schritt.“
  2. Ein Teamleiter fragt nicht: „Habt ihr das verstanden?“ sondern: „Was nehmt ihr aus dem Termin mit? Wo gibt es noch Fragen?“
  3. In Meetings wird benannt, was schief läuft. Ohne Schuldzuweisung. Mit der Haltung: Lass uns’s besser machen.

 

Und so läuft es NICHT:

  1. „Wir haben doch eine E-Mail verschickt.“ – Schön. Hat sie auch jemand gelesen? Verstanden? Gefühlt?
  2. Der Flurfunk übernimmt, weil keiner offiziell was sagt. – Kommunikation findet IMMER statt. Frage ist nur: Wer steuert sie?
  3. „Das muss doch jeder begreifen.“ – Nein. Deine Verantwortung, dass es verstanden wird.

 

3 Schnelltipps für bessere Kommunikation ab sofort:

  1. Sag, was Sache ist. Direkt. Klar. Ohne Floskeln.
  2. Frag aktiv nach, was beim anderen angekommen ist. Nicht, ob’s verstanden wurde. Was ist hängen geblieben?
  3. Kommuniziere regelmäßig und wiederhole Kernbotschaften. Change ist ein Prozess, keine Einmal-Mitteilung.

 

Fazit:  Kommunikation ist das Fundament. Ohne läuft gar nichts. Punkt.

Jeder Prozess steht und fällt mit Kommunikation. Ohne eine klare Strategie, klare Worte und eine Kultur des Zuhörens wird jeder Veränderungsprozess zum Desaster.

 

Und genau das ist mein Thema.

In meinen Workshops zeige ich, wie Kommunikation wirklich funktioniert.

Ohne Worthülsen. Ohne Social-Media-Sprüche. Sondern so, dass Menschen wieder miteinander sprechen, sich verstehen — und der Change-Prozess Fahrt aufnimmt.

 

👉 Dein Change stockt? Deine Leute machen dicht? Dann wird’s Zeit, über Kommunikation zu reden.

 

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